Aktionsgruppe Sengwarder Land

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Die Aktionsgruppe "Sengwarder Land" ist eine informelle Gruppe von Menschen aus den Wilhelmshavener Stadtteilen Sengwarden und Fedderwarden, die durch die Ankündigung der Firma Tennet alarmiert wurden, auf einer großen landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen den Ortsteilen Sengwarden und Utters ein riesiges Umspannwerk inklusive zweier großer Konverter-Hallen bauen zu wollen.

Um den Protest verstehen zu können, muss man wissen, was das "Sengwarder Land" eigentlich ist.

Wie bereits erwähnt, umfasst es zwei Stadtteile der Stadt Wilhelmshaven. Dieses Gebiet gehört aber erst seit dem 1. Juli 1972 durch Eingemeindung zur Stadt Wilhelmshaven. Davor war es die Gemeinde Sengwarden, bestehend aus den Haupt-Orten Sengwarden und Fedderwarden und etlichen Nebenorten, wie Breddewarden, Utters, Wehlens, sowie vielen Kleinsiedlungen und Höfen. Die Grundfläche nach der Eingemeindung umfasst 25,6 km².

Die Stadt benötigte die Fläche, insbesondere die dazugehörige Deichlinie, zur Verwirklichung der Hafenpläne. Vor dem ehemaligen Seedeich wurde durch Aufspülung und Eindeichung eine riesige Fläche Neuland gewonnen, die für die industrielle Entwicklung der Stadt wichtig waren. Mittlerweile wurde durch weitere Aufspülung zusätzlich die erste Ausbaustufe des Jade-Weser-Port vorgelagert.

Um den Sengwardern/Fedderwardern die Anbindung an Wilhelmshaven schmackhaft zu machen, erhielt die ehemalige Gemeinde den Status einer "Ortschaft" innerhalb der Grenzen der Stadt Wilhelmshaven und einen eigenen Ortsrat, bestehend aus 13 Mitgliedern, die aus ihren Reihen den Ortsbürgermeister, bzw. die Ortsbürgermeisterin stellen. Zudem gab es ein paar "Geschenke", wie z. B. die neue Turnhalle für die Schule Sengwarden.

Der Begriff "Ortschaft" ist etwas verwirrend, denn dabei denkt man immer an einen bestimmten Ort. Der Begriff beschreibt aber lt. Niedersächsischer Gemeindeordnung ein Gebiet, in dem sich mehrere zusammengehörige "Ortsteile" befinden, die auch weiter voneinander entfernt sein können. Spricht man also von der "Ortschaft Sengwarden", bezieht sich das nicht auf den geographischen Ort Sengwarden, sondern auf das gesamte Gebiet der ehemaligen Gemeinde Sengwarden, inklusive der Orte Fedderwarden, Breddewarden, Wehlens, Utters, etc.!

Wohl aufgrund dieser etwas "unübersichtlichen" Struktur hält sich bei den Einwohnern/-innen immer noch die alte Bezeichnung "Gemeinde Sengwarden", denn dann weiß hier jeder, welcher Bereich damit gemeint ist!

Der Ortsrat Sengwarden hat der Stadt Wilhelmshaven gegenüber ein Anhörungsrecht zu allen Belangen, die das Gebiet der Ortschaft Sengwarden betreffen, allerdings hat er kaum Befugnisse oder Widerspruchsrechte!

Das Problem war in der Vergangenheit allerdings, dass man oft viel zu spät oder auch gar nicht über Geschehnisse informiert wurde. Deshalb haben engagierte Einwohner/-innen die Aktionsgruppe "Sengwarder Land" ins Leben gerufen, um sich in Rat, Verwaltung und bei den beteiligten Unternehmen eine Stimme zu geben, die man dort nicht ignorieren kann. Als Gruppe konnte man viel leichter Kontakte knüpfen und Bedenken zu den Plänen äußern.

Auf den nachstehenden Seiten informiert die Aktionsgruppe über das geplante Umspannwerk "Wilhelmshaven 2" und weitere Projekte, wie die Konverter-Halle für das Umspannwerk Fedderwarden, die geplanten neuen Kabeltrassen, Masten, Hochspannungsleitungen, etc., die alle in Zusammenhang mit der "Energiewende" unsere Region starkverändern. Diese Veränderungen so zu gestalten, dass der Mensch hier weiterhin ein gesundes, lebenswertes Wohnumfeld behält, dafür setzt sich die Aktionsgruppe ein!

Bereits in der Vergangenheit konnte die Gruppe mit beeindruckenden Aktionen die Unterstützung durch die Bevölkerung gewinnen und den Planern verdeutlichen, dass die ehemalige Gemeinde Sengwarden sich mit allen Mitteln dagegen stellt, durch den Verlust der Lebensqualität zum Verlierer der Energiewende zu werden.

Man hat hier oft genug gezeigt, dass man nicht industriefeindlich ist, was Projekte wie ein Solarkraftwerk, dutzende Windgeneratoren und sogar eine mehr als 10 Meter hohe und mehrere hundert Meter lange Stahlkonstruktion zur Abschirmung von Störstrahlungzeigen zeigen, die sich auf dem Gebiet der Ortschaft befinden. Aber bereits bei der im Bau befindlichen Stahlkonstruktion, von den Planern verniedlichend als "Galeriebauwerk" bezeichnet, regte sich starker Protest, denn sie teilt die Ortschaft in zwei Bereiche. Der Blick über die Felder wird damit stark eingeschränkt! Ob die Funkanlagen der Bundeswehr beim Ort Sengwarden damit effektiv vor Störstrahlung abgeschirmt werden können, ist in der Praxis wohl noch nie erprobt worden!

Die Aktionsgruppe wird auch weiterhin aktiv bleiben und nicht nur den Bau des Umspannwerkes, sondern alle Baumaßnahmen auf dem Gebiet der Ortschaft Sengwarden kritisch hinterfragen.

Wer Interesse daran hat, der Aktionsgruppe beizutreten, ist jederzeit herzlich willkommen.
Senden Sie einfach eine E-Mail an > Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! <, wir laden Sie dann zum nächste Treffen der Gruppe ein.

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Die Arbeit der Aktionsgruppe zeigt Wirkung, gemeinsam sind wir stark!

 

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