StepPlus Stadtentwicklung

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StepPlus Stadtentwicklung Wilhelmshaven im Dialog

So heißt das Projekt, dass die Stadt Wilhelmshaven mit initiiert hat, um Wilhelmshaven attraktiver zu machen und wirtschaftlich zu stärken. Unter Einbeziehung der Einwohner/-innen, von Vereinen, Verbänden, der Wirtschaft und anderen Gruppierungen sollen Wege erarbeitet werden, dieses Ziel zu erreichen.

Am gestrigen Abend (20.2.2014) fand in der Grundschule auf Einladung des "Runden Tisches" eine Informationsveranstaltung für die Einwohner/-innen der Gemeinde Sengwarden statt. Der "Runde Tisch Sengwarden/Fedderwarden" besteht aus Mitgliedern des Ortsvereins, der Vereine und sonstiger Gruppen und engagierten Bürgern/-innen. Diese hatten sich im Vorfeld vier Mal getroffen und u. a. einen Katalog über die Situation der Gemeinde erstellt, die Bedürfnisse, Wünsche und Forderungen der Bewohner formuliert und mögliche Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung der Gemeinde bei aktiver Mitwirkung der Bevölkerung erarbeitet.

Präsentiert wurden den Anwesenden großformatige Plakate mit bunten Grafiken und markigen Texten. Offenblieben allerdings einige wichtige Fragen und auch der weitere organisatorische Ablauf wurde recht kontrovers diskutiert. Wirklich Neues war aber nicht dabei, eigentlich war es nur eine Zusammenstellung bekannter Probleme und Mängel und die Aufzählung von Ansätzen. Konkrete Wege und Maßnahmen wurden nicht genannt, dafür Strategien, Untersuchungen, Leitlinien und Konzepte. Die meisten Dinge, die dort aufgeführt waren, hätte jeder Sengwarder oder Fedderwarder in einer Stunden bei ein paar Tassen Tee selber zusammenstellen können.

Klar zeichnete sich allerdings ab, dass aus Richtung der Stadt nicht mit größerer finanzieller Unterstützung zu rechnen ist, es sei denn, man könne EU Fördermittel erhaschen. Hier biss sich dann die Katze in den Schwanz, denn es sei nicht bekannt, welche Maßnahmen die EU in näherer Zukunft fördern würde. Das sei noch in der Entwicklung. Andererseits müsse man aber Projekte planen und ausformulieren, um überhaupt Mittel beantragen zu können. Wer aber ist bereit, ein Projekt aufwändig zu planen und zu dokumentieren, wenn nicht einmal feststeht, dass es überhaupt förderungswürdig ist? Das wäre unter Umständen Arbeit, die direkt im Papierkorb landet.

Dann wurde den Anwesenden noch klar gemacht, dass ca. 4.000 Einwohner/-innen Sengwardens und Fedderwardens sich mit ihren Projekten gegen die Projekte von 60.000 Stadt-Wilhelmshavenern durchsetzen müssten. Da hörte man förmlich, wie einige Wünsche und Vorstellungen wie Seifenblasen zerplatzten. Es steht zu befürchten, dass der große Topf schon wieder reichlich geleert sein dürfte, bis er endlich in Sengwarden/Federwarden ankommt.

Eingefordert wird auf jeden Fall ein großes Engagement und aktive Mitarbeit der Bürger/-innen. Da aber auch jede noch so kleine Maßnahme mit Kosten behaftet ist, dürften die Ergebnisse ziemlich mager ausfallen. Oder wird erwartet, dass die Bürger/-innen nicht nur anpacken, sondern zusätzlich auch noch Geld mitbringen?

Ich will an dieser Stelle nicht in Schwarzmalerei verfallen. Positiv ist jedenfalls, dass es eine ganze Reihe von Mitbürgern/-innen zu der Veranstaltung gezogen hat. Ja gut, die Hälfte der Anwesenden ist bereits in irgendeiner Form aktiv, sei es im Heimatverein, im Sportverein, im Förderverein der Grundschule, in der Mühlengruppe, bei den Marktfrauen, in der Marktkommission, bei den Schützen, in der Kirchengemeinde, oder sonst einer Gruppe. Aber da wären ja noch die 95% der Einwohner/-innen, die bislang im Hintergrund geblieben sind. Wenn es gelingt, diese mit ins Boot zu holen, dann könnte sich StepPlus tatsächlich zum Vorteil für Sengwarden/Fedderwarden entwickeln.

Packen wir's an...

u.s. 2/2014

Weitere Informationen zum StepPlus Projekt gibt es auf der Homepage der Stadt Wilhelmshaven:

homepage stepplus 300    http://www.wilhelmshaven.de/stepplus/index.htm