Moin mal wieder

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Details: Kategorie: Home-Seite; Zuletzt aktualisiert am Freitag, 12. Oktober 2018 20:24; Zugriffe: 1916

Moin mal wieder,

immer wenn es Probleme mit der Umwelt gibt, ist auch schnell ein Schuldiger gefunden, der den ganzen Mist zu verantworten hat. Aktuellstes Beispiel – die „Dieselaffäre“.

Unserem Land drohen Strafen durch die EU, weil wir verbindlich vereinbarte Schadstoff-Senkungen und –Begrenzungen nicht einhalten. In einigen Großstädten werden die Grenzwerte, insbesondere die Stickoxyd-Konzentrationen, immer noch stark überschritten.

Und wer ist schuld? Da hat man sich nun offensichtlich einhellig auf den Dieselmotor „geeinigt“. Die Hersteller haben nachweislich den Staat und die Kunden durch technische Maßnahmen, bzw. die Manipulation von Abgaseinrichtungen, beschissen und an der Nase rumgeführt.

Gut, sagt der Steuerzahler und betroffene Autofahrer, dann müssen die Hersteller das natürlich auch wieder gerade biegen. Ist doch immer so, wenn Geschädigte da und die Schädiger bekannt sind.
Denkste! Die Auto-Industrie setzt die Politik einmal mehr stark unter Druck, droht mit Schließungen und Entlassungen und schon knicken unsere Volksvertreter wieder ein. Es könne rechtlich keine Nachrüstung auf Kosten der Hersteller durchgesetzt werden. Basta! Thema Ende und erledigt!

Gesprochen wird eigentlich nur noch über „freiwillige“ Maßnahmen der Autoindustrie, z.B. Umtausch, Umtauschprämien oder Rabatte beim Neukauf. Die Autoindustrie schafft es wieder einmal, aus einer Krise Gewinn zu ziehen und die Autobesitzer/-käufer zahlen die Zeche.

Allein der Wertverlust der betroffenen Dieselfahrzeuge ist gigantisch und stellt eine maßlose Kapitalvernichtung dar!

Inzahlungnahme? Was bekomme ich denn noch für einen 2-3-5 Jahre alten Diesel. Die Gebrauchtwagenpreise in diesem Segment sind doch schon absolut im Keller. Selbst wenn ich einen deutlichen Rabatt oder Zuschuss bekomme, liege ich vermutlich immer noch unter dem Zeitwert, den mein Auto ohne die „Krise“ hätte.

Andererseits sorge ich damit aber weiter für die die Vollbeschäftigung in der Autoindustrie und satte Renditen bei den Anlegern und Kapitalgebern. Sollte ich damit nicht zufrieden sein?
Zusätzlich können die Autohersteller und/oder die Händler die „Rabatte“ vermutlich auch noch steuerlich absetzen. Eine Win-Win-Win-Situation für die Autoindustrie und die A….karte für die Dieselfahrer. Gaaanz Toll!

Auch die Mineralölindustrie profitiert am Ende, denn ein Diesel verbraucht normalerweise deutlich weniger Kraftstoff, als ein vergleichbarer Benziner. Ist der Diesel weg, wird von den neuen Benzinern mehr teurer Super-Kraftstoff verbraucht und die Umsätze steigen! Jubilate!

Worüber bislang aber niemand spricht, ist das offensichtliche Versagen des Staates. Schließlich muss jeder Fahrzeugtyp bestimmte nachprüfbare Eigenschaften erfüllen, damit er eine Typzulassung in unserem Lande erhält. Die verantwortlichen Behörden haben aber wohl nicht so wirklich „geprüft“, denn sonst hätte den Fachleuten der Prüfämter ja mal irgendwas auffallen müssen. Ist es den Amis ja schließlich auch vor einiger Zeit!

Man kann aber wohl davon ausgehen, dass dem Einen oder Anderen schon etwas aufgefallen ist, vermutlich wurde aber von „höherer Stelle“ darauf geachtet, dass alles schön unter dem Teppich bleibt. Anders ist nicht zu erklären, wie es angehen kann, dass jetzt so nach und nach eigentlich bei allen Fahrzeugherstellern Schummelei nachgewiesen werden konnte.

Am Ende der Klo-Kette hängen jetzt sogar diejenigen Diesel-Fahrer, deren Fahrzeuge fast neu sind und die Euro-6 Norm erfüllen. Die haben gedacht, auf der sicheren Seite zu sein und ein technisch einwandfreies Fahrzeug zu fahren. Ja, dumm gelaufen, auch die sind nun vermutlich bald von Fahrverboten betroffen.

Wie konnten die auch so dumm sein und den Angaben der Hersteller vertrauen?

Selber schuld! Dummheit muss eben bestraft werden!

Moin Moin!

Fotos: http.//www.pixelio.de